Achtsamkeit im Arbeitsalltag
Als Focusingtrainerin habe ich gelernt, meine Aufmerksamkeit auf mein Inneres zu lenken. Stilles Sitzen, bewusstes Atmen, meinen Körper spüren. Das sind Achtsamkeitsübungen, die ich abends mache.
Ein Grundgedanke der Achtsamkeitspraxis ist: Entspannung beginnt im Kopf. Deshalb ist es so wichtig, den Kopf ein paar Mal am Tag loszulassen. Mir hilft das sehr.
Abends zu üben ist toll, reicht aber nicht. Mir fehlte etwas für den vollen Arbeitstag. Ich dachte mir: Es muss doch möglich sein, dass ich auch dann in guter Verbindung mit mir bleibe. Also habe ich ausprobiert, drei Mal am Tag 10-minütige Achtsamkeitspausen zu machen. Das hielt ich nicht durch, weil ich mich selbst erinnern musste und die Pausen zu lang waren.
Dann hörte ich von der Achtsamkeitsglocke als App. Sofort habe ich eine auf meinem PC installiert.
Die Glocke kann natürlich auch ein Smartphone-Wecker oder eine Eier-Uhr sein, die so eingestellt ist, dass sie regelmäßig klingelt. Aber so eine App klingt natürlich wesentlich schöner (einfach mal googlen).
Ich habe meine Glocke im Stundentakt aktiviert. Das Intervall kann natürlich anders sein, aber wenn es auf der vollen Stunde läutet, denken andere, es sei eine normale Uhr und man muss nicht sofort was erklären.
So funktioniert Achtsamkeit auch im vollen Joballtag
Wenn die Glocke klingt, gehe ich kurz aus all meinen Gedanken raus:
- Ich lege die Arbeit zur Seite oder schreibe noch einen Satz fertig,
- schließe meine Augen und
- atme ganz bewusst drei Mal tief ein und aus.
- Dann öffne ich langsam die Augen und arbeite weiter.
Für mich ist die Glocke ein Turbo fürs Wohlbefinden, weil ich:
- für einen Moment intensiv bei mir bin, im Hier und Jetzt.
- mich spüre und merke, ob mir etwas fehlt (z. B. Trinken, Essen).
- Gedankenblitze habe, oft fällt mir etwas ein, das im Trubel unterging und wichtig ist.
- aufs angenehmste in meinen Körper rutsche und meine stabile Kraft spüre.
- Danach komme ich wie aus einer tiefen entspannenden Trance zurück.
Testen Sie, ob das auch etwas für Sie ist
Fangen Sie klein an. Wählen Sie Ihre „Glocke“ oder downloaden Sie Ihre Achtsamkeitsglocke aus dem Internet. Stellen Sie Ihr gewünschtes Intervall ein und probieren Sie das drei Tage lang aus.
Sie werden sehen, es klappt nicht jedes Mal eine achtsame Minipause einzulegen, z. B. weil Sie gerade in einer Besprechung sind. Das macht aber nichts. Wenn Sie es mindestens drei Mal am Tag schaffen, sich diese drei Atemzüge zu nehmen, werden Sie eine positive Wirkung spüren.
Entscheiden Sie nach drei Tagen, ob Sie es beibehalten wollen und achten Sie die kommenden drei Wochen darauf, Ihre Achtsamkeitspausen zu nehmen. Schreiben Sie auf, welche Veränderungen Sie an sich wahrnehmen.
Fazit
Nach drei Wochen haben Sie sich an die Glocke gewöhnt und werden die angenehmen Besuche bei sich selbst nicht mehr missen wollen. Denn diese kurzen Momente gehören nur Ihnen.
Heute viel Freude in Ihrem Job : -)
Ihre Karin Vittinghoff
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